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EKHN-Etat beschlossen

Evangelische Kirche beschließt Haushalt über 709 Millionen Euro

Chalirmpoj Pimpisarn/ gettyimages.com

Der EKHN-Haushalt für das kommende Jahr steht. Trotzdem droht ein Fehlbetrag von 55 Millionen Euro. Das hat ganz bestimmte Ursachen.

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Freitagabend den Haushalt für das Jahr 2020 beschlossen. Der Etat sieht für das kommende Jahr Gesamtaufwendungen in Höhe von rund 709 Millionen Euro (2018: 700 Millionen Euro) vor. Für die Arbeit auf Gemeinde- und Dekanatsebene sind im neuen Etat fast 350 Millionen Euro eingeplant. Rund 50 Millionen Euro an Eigenmitteln sind daneben unter anderem für die Arbeit in Kindertagesstätten vorgesehen. Für das Handlungsfeld Bildung sind über 32 Millionen Euro veranschlagt. Für den Erhalt der Gebäude sind über 41 Millionen Euro Zuweisungen eingeplant. Den größten Einzelposten bilden die Personalkosten mit über 321 Millionen Euro.

Kirchensteuer-Ansatz wie im Vorjahr

Prognostiziert werden in dem neuen Etat für das kommende Jahr 530 Millionen Euro an Einnahmen durch die Kirchensteuer. Die Summe bewegt sich damit auf dem Niveau des aktuellen Jahres. Dennoch wird nach der neuen kaufmännischen Buchführung das Budget 2020 nicht ausgeglichen sein. Es droht ein rechnerischer Fehlbetrag von fast 55 Millionen Euro. Ursache dafür sind vor allem Rückstellungen für die Pensionen und Beihilfen der Zukunft der versorgungsempfängerinnen- und Empfänger.

Generationengerechtigkeit steht auf dem Spiel 

Der Leiter der Kirchenverwaltung und Finanzdezernent der EKHN, Heinz Thomas Striegler, blickt angesichts der aktuellen Haushaltslage kritisch auf die Entwicklung des Budgets und mahnt Handlungsdruck an. So könne der aktuelle Etat nur durch besondere Regelungen im Haushaltsrecht genehmigt werden. Striegler: „Sie ermöglichen einen gewissen Bewegungsspielraum im Hinblick auf Verpflichtungen, die erst in den nächsten Jahrzehnten erfüllt werden müssen.“ Es sei aber nur eine Frage der Zeit, bis das Reinvermögen dadurch aufgezehrt sei. Striegler: „Das zeigt auf, dass dieser Sachverhalt auf Dauer nicht akzeptabel und schon gar nicht generationengerecht ist.“ Und: „Wir können mit dem Haushalt 2020 nicht rundum zufrieden sein. Etliche Hausaufgaben stehen uns noch bevor.“ 

Zielrichtung ist ausgeglichene Bilanz

Auch der Blick auf die mittelfristige Finanzplanung zeige, wie stark der Haushalt ins Minus zu rutschen droht, so Striegler. Er sieht bereits für das Jahr 2021 ein negatives Jahresergebnis von über 65 Millionen Euro. Striegler: „Selbst nach der Minimalforderung unserer kirchlichen Haushaltsordnung im Sinne des bereinigten Bilanzergebnisses sind für die Jahre nach 2020 deutliche Einsparnotwendigkeiten vorhanden. Wir benötigen als Zielrichtung ein ausgeglichenes Bilanzergebnis - schon unter intergenerativen Gesichtspunkten“.

Der EKHN-Haushaltsentwurf für das Jahr 2020  steht hier zum Download bereit: https://www.kirchenrecht-ekhn.de/synodalds/44711.pdf

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