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Initiative von Kirche und Diakonie gegen Armut

„DRIN“-Projekte mit dem Kirchturm im Rücken

Quelle: Kathleen RetzarChristian SchwindtOberkirchenrat Pfarrer Christian Schwindt berichtet über das DRIN-Projekt

Ehrenamtliche kochen einmal wöchentlich für bis zu 60 Seniorinnen und Seniorenein Mittagessen im Katharina von Bora Haus in Langen. Der Einkaufsbus der Waldkolonie in Darmstadt fährt zweimal in der Woche ältere Menschen zum Einkaufen und bringt sie wieder nach Hause. Das sind nur zwei der in den Jahren 2014 bis 2019 entstandenen 28 Nachbarschaftsprojekte gegen Armut und Ausgrenzung unter der Überschrift „DRIN“.

Die Buchstaben „DRIN“ stehen dabei für „Dabei sein, Räume entdecken, Initiative werden, Nachbarschaft leben“. Nun nahm die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) am Freitag den Abschlussbericht der Initiative entgegen.

Im Jahr 2014 hatte sie die Aktion mit drei Millionen Euro gefördert. Der Auftrag: Projekte zu entwickeln, die einen Beitrag gegen Armut leisten und von Kirche, Diakonie und Akteuren vor Ort getragen werden.

 

Zukunftsbild

 

„Das DRIN-Projekt zeichnet das zukünftige Bild unserer Kirche. Diese hat den Kirchturm im Rücken und schaut in den Sozialraum. Sie übernimmt mit anderen Akteuren Verantwortung für das Gemeinwesen und ermöglicht dadurch eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen“, so Oberkirchenrat Christian Schwindt vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung vor der Synode.

 

Kooperation

 

Die Ergebnisse der Projektauswertung von Alexander Dietz von der Hochschule Hannover und Andreas Schröer von der Universität Trier kommen zu einem ähnlichen Ergebnis.  Sie konnten feststellen, dass sich einzelne Projekte erfolgreich sozialräumlich orientiert und sich mit einer Vielfalt an Kooperationspartnern, wie Vereinen, Kommunen oder anderen sozialen Trägern verbunden haben. Laut Dietz lasse sich feststellen, dass sich die Lebenssituation der Nutzenden verbessert und das DRIN-Projekt großes Potential zur Armutslinderung habe. „Die Evaluation hat gezeigt, dass die Investition der Kirche in die Nachbarschaftsprojekte ausgesprochen sinnvoll war“.

 

Mitmachmenschen

 

Für die Projektleiterin Margarete Reinel trägt auch ein anderer Aspekt zum Erfolg von DRIN bei. Es sei gelungen, dass sich Menschen in schwierigen Lebenssituationen als selbstwirksam erlebt hätten. „Aus Betroffenen sind „Mitmachmenschen“ geworden“, so Reinel in ihrer Rede vor der Synode. 17 Einzelprojekte werden auch nach Ende der Förderlaufzeit weiter bestehen. Sie erhalten vor Ort Unterstützung von Unternehmen, Kommunen, Vereinen oder Spenden.

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