Offene Gesellschaft
Integration ist mehr als eine Anpassungsleistung von Ausgeschlossenen um dazu zu gehören. Wieviel Unterschiedlichkeit will und kann eine Gesellschaft ermöglichen um sich ausreichend gut zu organisieren und Exklusion weitgehend zu vermeiden? Öffnungsprozesse sind Aushandlungsprozesse zwischen unterschiedlichen Interessen unter Beachtung eines Minderheitenschutzes (Ermöglichung von Teilhabe).
News zum Thema
Hessen braucht eine Integrationsoffensive!
Mit ihrem Aufruf fordern hessische Verbände und Initiativen eine zukunftsorientierte und humanitäre Migrations- und Flüchtlingspolitik angesichts des im November 2023 veröffentlichten Sondierungspapiers zwischen CDU und SPD Hessen und der enthaltenen Eckpunkte zu „Migration und Integration“. Sie atmeten fast ausschließlich den Geist von Desintegration und Restriktion statt auf positive Anreize zu setzen, so die Kritik. Darüber hinaus fehlten fördernde Vorhaben gesellschaftlicher und arbeitsmarktorientierter Integrationsangebote und -rechte.Bundesweite Bedrohung der Kirchenasylpraxis
Die gewaltsame Räumung eines Kirchenasyls in Schwerin durch die Kieler Ausländerbehörde unter Beteiligung des Polizei-Spezialeinsatzkommandos (SEK) am 20. Dezember 2023 ist eine neue Eskalationsstufe, die das Kirchenasyl bundesweit und auch in Nordrhein-Westfalen unter Druck setzt. „Gegen diese Entwicklungen müssen nun auch die Kirchen deutliche Worte des Protests finden, um nicht der weiteren Brutalisierung der EU stillschweigend zuzustimmen“, fordert Benedikt Kern, Theologe und Mitarbeiter des Ökumenischen Netzwerkes Asyl in der Kirche NRW.Erneuter Abschiebeversuch aus dem Kirchenasyl
Am Morgen des 20. Dezember 2023 ist es erneut zu einer versuchten Abschiebung aus dem Kirchenasyl gekommen. Bei den Betroffenen handelt es sich um eine sechsköpfige Familie aus Afghanistan. Zwei der Kinder sind noch minderjährig. Die Mutter ist eine bekannte Frauenrechtlerin und Journalistin, die in ihrer Heimat massiv bedroht wurde. Über das Aufnahmeprogramm für Afghanistan des Bundesinnenministeriums und des Auswärtigen Amtes sei der Familie eine Aufnahme in Deutschland zugesichert worden, so die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche.Diskriminierung sichtbar machen, Antiziganismus bekämpfen!
In vielen Regionen Deutschlands bestehen bisher kaum lokale Unterstützungsangebote, an die sich Betroffene antiziganistischer Vorfälle richten können. Um bundesweit präsent zu sein, baut die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) regionale Meldestellen auf, um eine bessere Unterstützung für Betroffene vor Ort anzubieten. Auch in Hessen wurde nun eine neue Melde- und Informationsstelle Antiziganismus eingerichtet.Die Rechte von Menschen auf der Flucht schützen – Solidarität mit Geflüchteten stärken
„Zum internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember möchten wir die Menschen auf der Flucht und ihre Rechte in den Mittelpunkt stellen“, sagt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen.Ein Brief zum 75. Geburtstag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
Zum 75. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte am 10. Dezember haben Pierrette Onangolo vom Flüchtlingsrat RLP e.V. und Torsten Jäger vom Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz einen Geburtstagsbrief an die Menschenrechte verfasst.Kirsten Fehrs: „Als Christen haben wir eine besondere Verantwortung“
Die Verteidigung der Menschenrechte sei eine zutiefst kirchliche Aufgabe, sagt die amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Kirsten Fehrs, anlässlich des Jahrestag der Menschenrechte am 10. Dezember. „So sagt es schon die Bibel, schlicht und unaufgeregt: Liebe deinen Nächsten. Lieben – ohne jede Hintertür. Und als Gottes Ebenbild haben alle Menschen eine unverbrüchliche Würde. Niemand darf diese infrage stellen, denn die Würde des Menschen ist unantastbar! Als Christen haben wir deshalb eine besondere Verantwortung.“Das unveräußerliche Recht auf Asyl
Vor 75 Jahren, am 10. Dezember 1948, verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Jedem Menschen sollten dadurch die gleichen Rechte und Freiheiten zugesichert sein – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder sozialem Status. Aktuell steht die Einhaltung dieser Rechte weltweit unter Druck: Menschen fliehen vor Verfolgung und lebensbedrohlichen Situationen aus ihren Ländern: weil sie aus ethnischen, politischen, religiösen oder geschlechtsspezifischen Gründen diskriminiert, ausgegrenzt oder verfolgt werden.Weil alles dafür spricht: Mehr Flüchtlinge aufnehmen!
„Mehr Flüchtlinge aufnehmen!“ fordern zehn rheinland-pfälzische Organisationen. In ihrem am 7. Dezember veröffentlichten Aufruf weisen sie darauf hin, dass es keinen Widerspruch gibt zwischen den humanitären Verpflichtungen und den ökonomischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland: Der immense Zuwanderungsbedarf, dem Deutschland sich schon jetzt und noch mehr in Zukunft gegenübersieht, werde ohne weitere Aufnahme schutzsuchender Menschen nicht zu decken sein. Jeder und jede werde gebraucht!„Die Kirche redet nicht nur, sondern rettet“
Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat am 5. Dezember beschlossen, mit einer bundesweiten Kollekte zugunsten von United4Rescue die zivile Seenotrettung zu unterstützen. Darüber hinaus kritisiert das Kirchenparlament die Kriminalisierung der humanitären Hilfe ziviler Seenotrettung.Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken