Mehr Überschuldeten wird Energie abgestellt

Die Berater der Schuldnerberatung in Gießen registrieren eine wachsende Zahl von Haushalten, die ihre Strom- und Heizkosten nicht mehr bezahlen können. „Durch die Preisentwicklung ist das zu einem noch größeren Problem geworden“, sagte der Bereichsleiter Schuldnerberatung beim Diakonischen Werk Gießen, Werner Ruppel-Sinn. „Energieabschaltungen finden statt.“ Auch hohe Nachforderungen bei der Jahresabrechnung kämen für viele völlig überraschend. Wichtig sei es, die Kosten im Blick zu behalten, doch hätten viele nicht die Kompetenz dazu.

Insgesamt suchten im vergangenen Jahr 940 Menschen aus Stadt und Landkreis Gießen Rat bei der Schuldnerberatung. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen. Bei den Schuldenarten stehe die Telekommunikation an der Spitze, erklärte Ruppel-Sinn. Teilweise würden immense vertragliche Verpflichtungen eingegangen. Die zweithäufigste Verschuldungsart seien Verbraucherkredite. Die über einen Kredit finanzierten Käufe nähmen seit vielen Jahren zu.

Über das Internet werden nach Aussage des Schuldnerberaters viele unseriöse Verträge verkauft. Dazu gehörten auch unseriöse Schuldnerberatungen mit verdeckten Kosten, was daran liege, dass die Nachfrage nach Beratung so hoch sei. Viele ihrer Kunden kämen letztlich doch zur Schuldnerberatung der Diakonie.

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