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Impuls

Hosianna!

Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem. Viele Menschen erwarten dort seine Ankunft, manche sind ganz euphorisch und legen ihre Kleider – sozusagen als Teppich - auf den Weg. Andere legen Palmzweige dazu. Die Menschen sind voller Erwartung, sie jubeln: „Hosianna!

 

Palmsonntag – Hosianna! Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem. Viele Menschen erwarten dort seine Ankunft, manche sind ganz euphorisch und legen ihre Kleider – sozusagen als Teppich - auf den Weg. Andere legen Palmzweige dazu. Die Menschen sind voller Erwartung, sie jubeln: „Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel!“ (Joh 12,13)

Jesus wird begrüßt, wie man einem mächtigen König oder einem Gott huldigt: Hosianna! Übersetzt heißt das: „Hilf doch!“, ein Bitt- und Jubelruf zugleich. Die Menschen sind voller Erwartung und Hoffnung: Die Zeit hat sich erfüllt, Christus ist nahe, die Herrlichkeit Gottes zieht bei uns ein. Der Messias wird das Zepter an sich nehmen und sein Reich aufrichten. Recht und Gerechtigkeit wird er für Israel wieder herstellen. Aus und vorbei ist damit die Herrschaft der Römer. Hosianna!

Doch nur kurze Zeit später wird der so Begrüßte und Umjubelte verurteilt, er stirbt einen grausamen Tod. Alle Erwartungen und Hoffnungen zerschellen am Kreuz. Es ist aus und vorbei. Statt Gottesherrlichkeit herrscht Gottesfinsternis. Aus und vorbei.

Liebe Leserinnen und Leser, bei diesen Ereignissen kann uns zuweilen das eigene „aus und vorbei“ in den Sinn kommen. Seien es enttäuschte Hoffnungen, schwere Krankheiten, das Gefühl von Schuld und Versagen, oder nur der Blick in unsere zerrissene Welt. Da können wir unser persönliches Hosianna rufen: Gott hilf! Hosianna! Welch ein starker Gebetsruf.

Ein Wort genügt, und wir bleiben nicht bei uns selber stehen, sozusagen im eigenen Elend gefangen, sondern unser Blick weitet sich, wir fragen nach Gott, nach seinem Handeln. Gehen wir gedanklich zurück nach Jerusalem.

Jetzt handeln weltliche Herrscher, Jesus wird verspottet, verurteilt und wie ein Verbrecher gekreuzigt. Doch Gottes Plan ist anders – an Ostern leuchtet Gottesherrlichkeit auf. Das Grab ist leer, der so Geschundene lebt. Hosianna!

Hilf doch, Gott, dass wir uns an dieser wunderbaren Osterbotschaft orientieren und festhalten. Du hast einen Plan auch für uns. Erfahrenes Unrecht, schmerzhaftes Leid, gewalttätiges Handeln werden nicht siegen. Im christlichen Glauben tragen wir eine Hoffnung in uns, die gerade nicht am Kreuz zerschellt.

Gott hält, was er verheißen hat. Hosianna - Amen!

 

Gudrun Fialla-Michel ist evangelische Pfarrerin in Driedorf

 

 

 

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