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Andacht

Advent als Achtsamkeitstraining

EKHNAdventkranz

Wir sind wieder mittendrin im Advent. Eine ganz besondere Zeit, über die sich EKHN-Pfarrer Fabian Vogt in seiner Rundfunk-Andacht auf hr3 Gedanken gemacht hat.

„In einer alten Legende fragt ein Schüler seinen Lehrer: „Meister, kann ich irgendwas tun, um die Erleuchtung zu erlangen.“ Der Meister antwortet: „Nein, genauso wenig, wie du dafür tun kannst, dass die Sonne aufgeht.“ Der Schüler ist total verdutzt: „Ja, aber welchen Sinn haben dann die ganzen spirituellen Übungen, die du uns lehrst.“ Da lacht der Lehrer: „Du übst, damit du nicht schläfst, wenn die Sonne aufgeht.“ 

Ich finde diese Legende toll. Erleuchtung kann man nicht machen. Aber man kann dafür sorgen, dass man die wesentlichen Dinge im Leben nicht verschläft, sondern ganz bewusst wahrnimmt. Und ich behaupte mal: Das trifft auch auf Weihnachten zu. Denn wir können Weihnachten ja nicht einfach „machen“. Auch nicht mit viel Lametta, riesigen Weihnachtsgänsen oder einer Überdosis „Kling Glöckchen“. 

Aber wir können uns innerlich darauf vorbereiten, dass das Weihnachtsfest nicht einfach vorbeirauscht, sondern uns wirklich berührt. Dafür wurde im 7. Jahrhundert in der Kirche die Adventszeit eingeführt. Vier Wochen, als Übungszeit, als Einstimmung auf die Geburt von Jesus Christus. Vier Wochen Achtsamkeitstraining, um Heiligabend richtig wahrnehmen zu können. Nebenbei: Wenn man im Advent dem nachgeht, was Weihnachten bedeutet - und dann das Fest tatsächlich anders und intensiver erlebt, dann ist das ja auch ein bisschen wie Erleuchtung.“

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