Standpunkte aus Kirche & Diakonie
Hände weg vom Kirchenasyl - Schutz für geflüchtete Menschen bewahren!
Hass und Hetze statt Trauer um die Opfer: Rechtsextreme missbrauchen das schreckliche Attentat von Solingen, um härtere Regeln für Abschiebungen und Asyl zu fordern. Dabei gibt es schon jetzt große Missstände in den Asylverfahren. Menschen, die vor Terror in ihrer Heimat nach Deutschland geflüchtet sind, bleibt oft als letzter Ausweg nur das Kirchenasyl. Diesese letzte Zuflucht ist in Gefahr. Die „Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche” hat deshalb eine Petition gestartet.Freie Wohlfahrtspflege in NRW fordert Sachlichkeit statt Hetze
„Wir sind zutiefst erschüttert über den brutalen und sinnlosen Angriff in Solingen. Unsere Gedanken sind in diesen Tagen bei den Opfern, ihren Angehörigen und den Menschen in Solingen“ sagt Hartmut Krabs-Höhler, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen. „Dieser Anschlag in Solingen wird derzeit als Argument verstanden, die Ausgrenzung Geflüchteter voranzutreiben. Es ist schwer erträglich, wenn nun wieder Stimmung gegen Flüchtlinge gemacht wird.Erklärung von PRO ASYL zum Anschlag von Solingen
Drei Tote und acht zum Teil sehr schwer verletzte Menschen – Pro Asyl trauert um die Opfer von Solingen. Dass ein „Festival der Vielfalt“, dies war das Motto des Solinger Stadtfestes, zum Ziel eines islamistischen Attentats wurde, erschüttert uns alle, die wir für eine demokratische und offene Gesellschaft einstehen. Die Erklärung von Pro Asyl wird von FiAM (Abteilung Flucht, interkulturelle Arbeit, Migration) der Diakonie Hessen vollumfänglich unterstützt.Aufnahmeprogramm Afghanistan retten
Anlässlich des dritten Jahrestages der Machtübernahme der Taliban am 15. August 2021 appelliert die Diakonie Deutschland an die Bundesregierung, das Bundesaufnahmeprogramm für verfolgte Afghaninnen und Afghanen wie geplant bis zum Ende der Legislaturperiode 2025 fortzuführen. Es steht aufgrund von Kürzungsplänen vor dem Aus.Situation Geflüchteter an EU-Außengrenze: „Missstände mit Händen zu greifen“
„Die aktuelle Abschottungs- und Abschreckungspolitik an der EU-Außengrenze in Griechenland führt zunehmend zu einer Beeinträchtigung der Menschenrechte von Geflüchteten. Die Missstände sind mit Händen zu greifen.“ Diese Bilanz zieht die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, nach der viertägigen Delegations-Reise an die EU-Außengrenze in Griechenland.Neuer Seenotrettungskreuzer für das Mittelmeer
Der ehemalige Rettungskreuzer NIS RANDERS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) wird zukünftig als viertes United4Rescue-Bündnisschiff im Mittelmeer Leben retten. Derzeit liegt das Schiff in einer Werft in Kroatien, wo einige Arbeiten am Motor und an der Elektrik stattfinden. Am 22. Juli wird die SEA-EYE 5 dann in der italienischen Hafenstadt Ancona feierlich auf ihren neuen Namen getauft. Taufpatin wird die Oscar-nominierte Schauspielerin Sandra Hüller. „Es ist mir eine große Ehre, Patin der SEA-EYE 5 zu sein“, sagt sie. „Jeder Mensch hat ein Recht auf Freiheit, Frieden und Sicherheit.“Frieden durch Freizügigkeit - Zur Aktualität einer guten Idee
Impulsvortrag von Andreas Lipsch, Interkultureller Beauftragter der EKHN und Leiter der Abteilung FiAM der Diakonie Hessen, bei der Veranstaltung „Friedenshoffnung in Kriegszeiten“ am 28. Juni 2024 in Ingelheim„Menschen auf der Flucht können uns als Kirche nicht egal sein“
Eine Delegation des Präsidiums der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter Leitung von Präses Anna-Nicole Heinrich reist vom 30. Juni bis 3. Juli an die EU-AUßengrenze. Die Delegation wird sich auf Kos und in Athen über die Situation von Geflüchteten informieren. Anlass der Reise sind nicht zuletzt aktuelle Berichte über schwerste Menschenrechtsverletzungen in der Ägäis. Im November wird die Synode der EKD über das Schwerpunktthema „Migration, Flucht und Menschenrechte“ beraten.Menschen schützen statt Asylverfahren auslagern
In einem gemeinsamen offenen Brief an Bundeskanzler Scholz und die Ministerpräsident:innen bekräftigen 309 Organisationen – von lokalen Initiativen der Flüchtlingshilfe bis hin zu bundesweiten Organisationen –, dass sie zu einer Gesellschaft gehören wollen, die fliehende Menschen menschenwürdig aufnimmt. Sie fordern, die Auslagerung von Asylverfahren klar abzulehnen und sich stattdessen gemeinsam mit der Zivilgesellschaft für eine zukunftsfähige Aufnahme von Schutzsuchenden in Deutschland stark zu machen. Auch die Diakonie Hessen hat diesen offenen Brief unterzeichnet.#Menschengerecht - Podcast zu Flucht und Migration
Im Podcast #menschengerecht spricht die Gastgeberin Doris Peschke, Expertin für Migrationspolitik in Europa, zu Themen wie Menschenrechte, Gerechtigkeit und Demokratie im Spannungsfeld von Flucht und Migration in Europa. Heute zu Gast Torsten Moritz, Generalsekretär der Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME) am Sitz der Europäischen Union in Brüssel.Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken
Fünf gute Gründe, Flüchtlinge zu unterstützen
1. Das Volk Gottes hat selbst eine Migrationsgeschichte
„Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.“ Exodus 23,9
2. Jesus setzt sich mit dem Fremden gleich
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, Mt. 25, 35. Was es heißt, auf der Flucht zu sein, hat Jesus als Kind erlebt als er mit seinen Eltern nach Ägypten floh. Gott sei Dank hat ihm kein Zaun und Stacheldraht den Weg versperrt.
3. In der Kirchengemeinde sind Erfahrungen von Entwurzelung präsent
Millionenfach kennt Deutschland das Entwurzeltsein und die Schwierigkeiten beim neuen Ankommen. Vertriebene und Flüchtlinge haben nach dem 2. Weltkrieg neue Gemeinden gegründet oder in bestehenden Fuß gefasst. Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR, Aussiedler und bi-nationale Familien kamen dazu und haben Veränderungen bewirkt.
4. Diakonisches Handeln gehört in die Gemeinde
Kirche findet statt/Stadt. Sie erweist sich als lebendiger Ort, wo sie mit und für andere unterwegs ist; wo sie sich dem aussetzt, was in den Nachbarschaften anliegt und sich dort aktiv einbringt. Sie kann Begegnungen schaffen, Beziehungen fördern und Verschiedenheiten zulassen.
5. Globalisierung und Mobilität prägen Gemeinden schon jetzt
Fair Trade, ethische Geldanlagen, Partnerschaften mit Gemeinden in anderen Teilen der Welt sind Bestandteil von Gemeindearbeit. Nun sind „die Fremden“ vor der Kirchentür. Machen wir sie „hoch“.