Standpunkte aus Kirche & Diakonie
FiAM-Info zur Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten
Im Jahr 2022 stieg die Zahl der Geflüchteten, die in Deutschland Schutz suchten, durch den Krieg in der Ukraine und die anhaltenden Konflikte in Syrien und Afghanistan wieder an. Trotz der großen Aufnahmebereitschaft mehren sich die Stimmen, die vor einer Überforderung der Kommunen warnen. Dabei werden Geflüchtete häufig als Ursache für die Herausforderungen genannt. Geflüchtete sind aber Mitbetroffene von strukturellen Defiziten und Versäumnissen der letzten Jahre und nicht die Sündenböcke dieser Entwicklung. Das neue FIAM-Info liefert Daten, Fakten und Argumente für eine menschenrechtsbasierte Flüchtlingspolitik, für Solidarität und für eine Sprache, die Mut macht, anstatt Ängste zu schüren.Abschiebungshaft: Viele werden zu Unrecht inhaftiert
Die externe unabhängige Haftberatung der Diakonie Hessen für Inhaftierte in der Abschiebungshaft Darmstadt-Eberstadt hat ihren Jahresbericht veröffentlicht. „Viele Menschen werden zu Unrecht inhaftiert und ihres Freiheitsgrundrechts beraubt. Das ist in einem Land wie Deutschland, das sich selbst als Rechtsstaat versteht, mehr als erschreckend“, fasst Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, die Ergebnisse zusammen. Eine Pflichtverteidigung ab der Festnahme sei dringend erforderlich.„Keine Waffe allein wird den Frieden schaffen“
Zum Jahrestag des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Annette Kurschus zu Friedensgebeten und Unterstützung für die leidenden Menschen in der Ukraine aufgerufen.„Wir brauchen einen Perspektivenwechsel“
Ein Jahr Krieg in der Ukraine: Die Hoffnungen auf einen schnellen Frieden schwinden. Auch bei uns in Hessen und Rheinland-Pfalz finden geflohene Ukrainer*innen Zuflucht. Andreas Lipsch, Leiter der Abteilung Flucht bei der Diakone Hessen und Interkultureller Beauftragter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, zieht eine Zwischenbilanz.Vom Frieden her denken und nicht vom Krieg
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat anlässlich des Jahrestags des russischen Angriffs auf die Ukraine dazu aufgerufen, sich am Freitag, 24. Februar, an den bundesweiten Friedensgebeten zu beteiligen. „Gemeinsam der Opfer gedenken, die Schrecken des Krieges vor Gott beklagen, weiter für den Frieden beten und Menschen in ihrer Not beistehen und helfen, ist etwas, was Christinnen und Christen jetzt tun können“, sagte Jung in Darmstadt.„Die eigentliche Krise ist die der Menschenrechte“
Im Interview mit der Frankfurter Rundschau spricht Andreas Lipsch, Interkultureller Beauftragter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, über Menschenrechtsverbrechen an Geflüchteten im Zusammenhang mit der EU-Flüchtlingspolitik. „All das, was bisher klar gegen EU-Recht verstößt und trotzdem von der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten beschwiegen wird, dieser ganze Alptraum soll nun ganz offiziell europäische Migrations- und Flüchtlingspolitik werden“, kritisiert der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft PRO ASYL.Politik muss jetzt zügig die Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern
Zum Flüchtlingsgipfel (16. Februar) von Bundesinnenministerin Nancy Faeser mit den Ländern und Kommunen fordert die Diakonie Deutschland schnelle Maßnahmen zur Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt. Nach Worten von Maria Loheide, Sozialvorständin der Diakonie Deutschland, liegt der Schlüssel zur erfolgreichen Integration im Zugang zu Arbeit. Außerdem sollte die Politik stärker auf die Erfahrungen der Wohlfahrtsverbände zurückgreifen, die die Integration mit ihren Angeboten für Geflüchtete vor Ort umsetzen.Mehr Abschiebungen zur Entlastung des Wohnungsmarktes?
Der Debatte um die „Brandbriefe“, die mit Forderungen nach Abschiebungen und der Begrenzung von Fluchtbewegungen einhergehen und diese in den Kontext zunehmender Wohnungsnot stellen, setzt die Abteilung Flucht, Interkulturelle Arbeit, Migration (FIAM) der Diakonie Hessen einen Leserbrief entgegen: Statt Stimmungsmache gegen Geflüchtete müssten die Ursachen des Problems erfasst werden, so sei das Dilemma der Kommunen vor allem Ausdruck einer seit Jahrzehnten vernachlässigten Wohnungsbaupolitik und Unterfinanzierung der Bildung im ganzen Land.Evangelische Kirchen unterstützen Erdbeben-Opfer
Die hessen-nassauische und kurhessische Kirche unterstützen Opfer des Bebens in der Türkei und Syrien mit einer Soforthilfe. Sie bitten zugleich um weitere Spenden.Krieg in der Ukraine: Material für Andachten und mehr zum Jahrestag
Am 24. Februar 2023 jährt sich der Beginn des Ukrainekriegs zum ersten Mal. Die Zentren der EKHN haben dazu aktuelle Andachts-Vorlagen und weiteres reichhaltiges Material zusammengestellt. Kirchenpräsident Volker Jung ruft zum Gedenken auf.Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken
Fünf gute Gründe, Flüchtlinge zu unterstützen
1. Das Volk Gottes hat selbst eine Migrationsgeschichte
„Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid.“ Exodus 23,9
2. Jesus setzt sich mit dem Fremden gleich
„Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, Mt. 25, 35. Was es heißt, auf der Flucht zu sein, hat Jesus als Kind erlebt als er mit seinen Eltern nach Ägypten floh. Gott sei Dank hat ihm kein Zaun und Stacheldraht den Weg versperrt.
3. In der Kirchengemeinde sind Erfahrungen von Entwurzelung präsent
Millionenfach kennt Deutschland das Entwurzeltsein und die Schwierigkeiten beim neuen Ankommen. Vertriebene und Flüchtlinge haben nach dem 2. Weltkrieg neue Gemeinden gegründet oder in bestehenden Fuß gefasst. Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR, Aussiedler und bi-nationale Familien kamen dazu und haben Veränderungen bewirkt.
4. Diakonisches Handeln gehört in die Gemeinde
Kirche findet statt/Stadt. Sie erweist sich als lebendiger Ort, wo sie mit und für andere unterwegs ist; wo sie sich dem aussetzt, was in den Nachbarschaften anliegt und sich dort aktiv einbringt. Sie kann Begegnungen schaffen, Beziehungen fördern und Verschiedenheiten zulassen.
5. Globalisierung und Mobilität prägen Gemeinden schon jetzt
Fair Trade, ethische Geldanlagen, Partnerschaften mit Gemeinden in anderen Teilen der Welt sind Bestandteil von Gemeindearbeit. Nun sind „die Fremden“ vor der Kirchentür. Machen wir sie „hoch“.